28.07.2020

10-Punkte-Plan zur Lösung der Versorgungskrise

Grafik im Stempelformat mit Schrift COVID-19

Die „Initiative Substitutionsversorgung opioidabhängiger PatientInnen“ hat einen 10-Punkte-Plan dazu vorgelegt, wie in Zeiten von Corona eine sichere Versorgung von Substituierten möglich ist. Grundsätzliche Maßnahmen, die die Initiative vorschlägt, um Substituierte von COVID-19 zu schützen, sind:

  • Die Ausweitung der Take-Home-Vergabe und die Nutzung von Depot-Präparaten,
  • Die Ausweiter der der Z-Rezept-Reglung;
  • Mehr Flexibilität bei Rezepten, das heißt Verschreibung größerer Medikamenten-Packungen, die länger halten;
  • Mehr Ausgabemöglichkeiten in Wohnortnähe durch Apotheken und Einrichtungen der Drogenhilfe;
  • Verstärkte Einbindung von nicht medizinischen Personal für die Vergabe;
  • Gewinnung von mehr ÄrztInnen für die Vergabe;
  • Die Möglichkeit der Versorgung auch durch Pflegedienste bei häuslicher Quarantäne.

Da ein baldiges Ende der Corona-Pandemie nicht in Sicht ist und erneutes Anziehen der Schutzmaßnahmen jederzeit möglich ist, schlägt die Initiative weitere langfristige Maßnahmen vor:

1) Bestehende Substitutionspraxen sollten dabei unterstützt werden mehr zu substituieren.

2) Es sollten mehr ÄrztInnen für die Substitution gewonnen werden.

3) Neue Kooperationen zwischen Substitutionspraxen, ärztliche Netzwerken und Krankenhäusern sollten ins Leben gerufen werden.

4) Apotheken sollten dauerhaft in die Substitutvergabe aufgenommen und in diesen die Sichtvergabe ausgebaut werden.

5) Kliniken und Ambulanzen sollten stärker in die Vergabe einbezogen werden.

6) Ärztliche Koordiationsmöglichkeiten und Rahmenbedingungen sollten verbessert werden.

7) Eine mobile Versorgung von Substituierten sollte verbessert und ausgebaut werden.

8) Der Fachbereich „Suchtmedizin“ sollte stärker in Aus-, Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten einbezogen werden.

9) Die Abrechungsmöglichkeiten ärtzlicher Leistungen durch Krankenkassen im Bereich Substitution sollte verbessert werden.

10) Abbrüche der Versorgung durch Haft und Regelvollzüge sollten vermieden werden.

Mehr Informationen hierzu findest du auch in diesem Artikel der deutschen Aidshilfe: https://www.aidshilfe.de/meldu...