14.06.2021

Europäischer Drogenbericht 2021

Cover Drogenbericht

Am Mittwoch, den 09. Juni 2021, hat die EU-Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) ihren Europäischen Drogenbericht veröffentlicht. Der vollständige Titel: „Europäischer Drogenbericht 2021: Trends und Entwicklungen“.

Die Studie liefert einen aktuellen Überblick über die Drogensituation in Europa. Dazu wurden Daten aus 29 Ländern ausgewertet. Die Entwicklungen müssen dabei im Kontext der Corona-Krise betrachtet werden.

Hier nun zusammengefasst die wichtigsten Ergebnisse:

Der Cannabis-Konsum bleibt weiterhin auf hohem Niveau. Besorgniserregend ist jedoch der erhöhte THC-Gehalt von Cannabisharz (ca. 20%–28%). Gesundheitswarnungen betreffen Cannabis, das mit hochpotenten synthetischen Cannabinoiden gestreckt wurde.

Nach der beschlagnahmten Rekordmenge von 213 Tonnen Kokain im Jahr 2019, deuten vorläufige Zahlen aus 2020 darauf hin, dass die Verfügbarkeit während der Pandemie nicht zurückgegangen ist. Die Reinheit des Kokains hat sich erhöht. Mehr Menschen begeben sich zum ersten Mal in Behandlung.

Nach wie vor werden große Mengen Heroin in der EU sichergestellt (7,9 Tonnen im Jahr 2019). Besorgniserregend seien die möglichen Auswirkungen auf die Konsumraten.

Auch die Amphetamin-Nachfrage bleibt stabil. Die inländische Produktion und der Handel mit Methamphetamin weisen auf das Potenzial für einen vermehrten Konsum in Europa hin.

Neben dem Anstieg des durchschnittlichen MDMA-Gehalts in Tabletten wurden auch Produkte mit sehr hohem MDMA-Gehalt festgestellt. Erste Daten aus dem Jahr 2020 verweisen auf einen Rückgang des Interesses an dieser Droge in Zeiten des Lockdowns.

Im Jahr 2020 wurden in Europa insgesamt 46 neue psychoaktive Substanzen (NPS) erstmals gemeldet. Damit erhöht sich die von der EMCDDA überwachte Gesamtzahl auf 830.

Für weniger häufig verwendete Drogen, wie Halluzinogene, Ketamin und GHB, wurden für manche Settings intensive Konsummuster gemeldet. Hier besteht laut EMCDDA Grund zur Sorge.

Drogendelikte nehmen zu: 2019 wurden in Europa schätzungsweise 1,5 Millionen Drogendelikte gemeldet; 82 % davon standen im Zusammenhang mit dem Konsum oder Besitz für den Eigengebrauch.

Hier findet ihr den kompletten Bericht. Dieser steht in verschiedenen Sprachen zum Download zur Verfügung:
https://www.emcdda.europa.eu/publications/edr/trends-developments/2021_en